Pedro Sepúlveda | Ulrike Henny-Krahmer
Titel- und Werkgenese in Pessoas Projekten und Publikationen
S.213-227
Abb. 1: Startseite der digitalen Edition „Fernando Pessoa – Digitale Edition. Projekte und Publikationen“ in der deutschsprachigen Version. Abrufbar unter http://www.pessoadigital.pt/de/index.html. Die digitale Edition ist durch die Zusammenarbeit von WissenschaftlerInnen des Instituts für Literatur und Tradition (IELT) der Neuen Universität Lissabon und des Cologne Center for eHumanities (CCeH) sowie dem Institut für Dokumentologie und Editorik (IDE) entstanden. Ediert werden Listen editorischer Projekte von Fernando Pessoa, die zwischen 1913 und 1935 verfasst wurden sowie die zu Lebzeiten zwischen 1914 und 1935 veröffentlichte Lyrik.
Abb. 2: Ansicht Transkription-Faksimile für das Dokument BNP E3 48G-29r. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/doc/BNP_E3_48G-29r/diplomatic-transcription#facsimile. Die Dokumente werden diplomatisch transkribiert und diese Codierung dann auch als Grundlage für verschiedene editorische Fassungen genutzt.
Abb. 3: Semantisch codiert werden Namen, die auf Personen und Figuren verweisen sowie Zeitschriften- und Werktitel. Diese fließen in zentrale Register ein, z.B. das zentrale Register von Zeitschriftentiteln in der digitalen Edition. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/index/periodicals.
Abb. 4: Die semantisch codierten Entitäten werden aber auch neben jedem Dokument in einem lokalen Index angezeigt: Ansicht Transkription-Index für das Dokument BNP E3 48G-29r. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/BNP_E3_48G29r/diplomatic-transcription#index.
Abb. 5: In Kombination mit chronologischen Informationen ergeben sich aus den Namens- und Titelreferenzen weitere Darstellungen, wie eine interaktive Zeitleiste „Fernando Pessoas editorische Projekte und Publikationen über die Zeit“. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/timeline.
Abb. 6: Und Personen- und Figurennetzwerke in Fernando Pessoas Publikationsplänen. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/network.
Abb. 7: In dem vorliegenden Beitrag wird die digitale Edition genutzt, um die Entwicklung von Pessoas Werk am Beispiel des Heteronyms Alberto Caeiro nachzuzeichnen. Zunächst wird die Mikrogenese des Werks anhand unterschiedlicher Formen der Transkription eines Dokuments untersucht. Als Beispielfall dient das Dokument CP 602, das in dieser Abbildung zu sehen ist. Abrufbar unter http://www.pessoadigital.pt/de/doc/CP602. In dem Dokument gibt es mehrere Ergänzungen, die nach einer ersten Phase des Schreibens hinzugefügt worden sind. Dabei zeigt sich ein Versuch des Autors, einen Bezug zu avantgardistischen Strömungen herzustellen („Neo-Symbolismo“, „Futurismo“, „Sensacionismo“).
Abb. 8: Das Dokument BNP 143-5r ist ein Beispiel dafür, wie Pessoa oft Varianten offen lässt, ohne sich für eine zu entscheiden, hier im Titel des Dokuments. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/doc/BNP_E3_143-5r. In der digitalen Edition werden beide Fassungen gleichermaßen erhalten, in einer ersten und letzten edierten Fassung des Dokuments.
Abb. 9: Auch dokumentübergreifend kann die Titel- und Werkgenese in der digitalen Edition nachgezeichnet werden, z.B. aus der Perspektive eines bestimmten Autors. Dabei werden sämtliche Dokumente und Publikationen aufgelistet, auf denen ein bestimmter Autorname erwähnt ist bzw. die unter einem bestimmten Autornamen veröffentlicht wurden. In dieser Abbildung wird die chronologische Ansicht des Werks aus der Perspektive des Heteronyms Alberto Caeiro gezeigt. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/authors/Caeiro/all.
Abb. 10: Zeitleiste für die Entwicklung der auf Dokumenten erwähnten und der als Gedichten publizierten Werktitel von Alberto Caeiro. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/timeline-caeiro. Durch die autorspezifische Zeitleiste kann die Titel- und Werkgenese für das Heteronym dokumentübergreifend und chronologisch untersucht werden und so Aufschluss über die Entwicklung dieses Teilwerks von Pessoa geben.
Abb. 11: Faksimile der Liste BNP E3 8-3v, auf der sichtbar wird, dass die Gedichte des Heteronyms Alberto Caeiro schon 1914 als Werk mit dem Titel „O Guardador de Rebanhos“ geplant waren, auch mit englischen und französischen Übersetzungen, die nie zustande gekommen sind. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/doc/BNP_E3_8-3v in der digitalen Edition.
Abb. 12: Faksimile der Liste BNP E3 48-27r, auf der schon 1914 Titel einzelner Gedichte des Werks „O Guardador de Rebanhos“ erwähnt werden. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/doc/BNP_E3_48-27r in der digitalen Edition.
Abb. 13: Faksimile der Liste BNP E3 21-1r. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/doc/BNP_E3_21-1r in der digitalen Edition. Das Projekt „O Guardador de Rebanhos“ kommt in den Jahren 1915 bis 1919 konstant vor, auch wenn es nie verwirklicht wurde. Oft erscheint es im Kontext einer Sammlung von Werken mit einem gemeinsamen Titel wie auf dieser Liste zu sehen ist („Neo-Paganismo Portuguez“).
Abb. 14: Faksimile der Liste BNP E3 48C-28r. Vgl. http://www.pessoadigital.pt/de/doc/BNP_E3_48C-28r in der digitalen Edition. In den 1920er-Jahren nahm sowohl die Arbeit an der Poesie von Caeiro als auch an deren editorischer Planung ab. In den 1930er Jahren – besonders zwischen 1930 und 1933 – kann man noch einmal einen Fokus auf der Veröffentlichung des Werkes von Caeiro feststellen. Zwischen 1930 und Anfang 1933 hatte Pessoa die Publikation des Gedichtbandes von Caeiro im Blic, und zwar unter dem Gesamttitel „Poemas Completos de Alberto Caeiro“ (Gesammelte Gedichte von Alberto Caeiro). Es zeigt sich hier eine klare Entwicklung von einem ersten Projekt eines einzigen Gedichtzyklus (O Guardador de Rebanhos) hin zu der graduellen Ergänzung weiterer Teile (O Pastor Amoroso, outros poemas e fragmentos und schliesslich Poemas Inconjunctos), was auch auf der hier dargestellten Liste zu sehen ist.
Rechtliche Hinweise: Sämtliche Abbildungen stehen unter der Lizenz „Creative Commons license Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0)“, siehe https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/. Die Faksimiles mit der Signatur BNP E3 stammen aus dem Archiv der Biblioteca Nacional de Portugal, diejenigen mit der Signatur CP aus der privaten Sammlung von Manuel Nogueira. Alle übrigen Abbildungen sind Screenshots der digitalen Edition.
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